00:00:00: Unbekannt Das war der Grund, warum er die Gesellschaft von Tieren der von Menschen vorzog. Tiere töteten nie aus Hass oder Gier, höchstens aus Zorn und auch nur dann, wenn der Mensch ihnen diesen eingepflanzt hatte. Herzlich willkommen zu lesen und lesen lassen, dem Bücher und Schreibpodcast mit Martin und Maxine. Wir wünschen viel Spaß mit dieser Folge. Das Zitat von eben ist aus dem Buch Die Wölfe unter uns geschrieben von Tim Sünder und Maxim.
00:00:33: Unbekannt Was ist so schön an diesem Buch und diesem Zitat? Wir haben Tim Sünde auch bei uns zu Gast im Podcast. Das Buch ist beim dtv Verlag erschienen und wir sprechen mit ihm über seinen Debütroman. Servus! Hallo, Servus Martin. Hallo Max. Schön, dass ich da sein kann. Na klar, Für das. Schön, dass du da bist. Wir fassen kurz zusammen.
00:00:54: Unbekannt Ehemaliger Buchhändler, Historiker, Journalist, Lektor, PR'ler und jetzt Debütautor. Was von den Sachen war das Spannendste? Ja, also jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Sagt man ja. Und deswegen war eigentlich jeder dieser Jobs spannend. Ich war auch mal Stadtrundgang Leiter, hab mal als Freier für die Zeitung gearbeitet. Die Anfänge sind immer die spannendsten. Und jetzt ist das ja hier eine Art neuer Anfang.
00:01:22: Unbekannt Nicht mit dem Schreiben. Ich schreibe schon ziemlich lange, aber mit dem Romandebüt, dass auch tatsächlich jetzt ein Manuskript in Buchform überall im Handel zu bekommen ist, das ist natürlich ganz stark. Tolles Gefühl. Die Wölfe unter uns, heißt es. Ich zeige es mal hier in die Kamera. Das Cover kann man bestimmt oder ich hoffe es gut lesen. Ich habe die eBook Variante gelesen.
00:01:45: Unbekannt Das Buch ist im Juni 2025 erschienen, also jetzt, wo die Folge draußen ist, eigentlich noch ziemlich aktuell. Maxi kann man sagen, nach drei Monaten, oder? Ja, ja. Und bevor wir zum Buch kommen, Tim, erzähl uns kurz wann begann die Reise deines Buches? Wie steinig war sie? Und kannst du jetzt aufatmen? Ähm, also. Ja, natürlich kann ich jetzt aufatmen.
00:02:10: Unbekannt Ich habe schon aufgeatmet, als ich den Verlagsvertrag unterschrieben hatte. Da ging ein großer Schnaufer von mir weg. Ähm, also es begann mit der Reise natürlich schon viel früher. Ich bin einer von den vielen, vielen, vielen, die schon irgendwie mit zwölf angefangen haben zu schreiben. Aber ich will jetzt nicht diese ganze Geschichte erzählen, sondern nur speziell für dieses Manuskript.
00:02:32: Unbekannt Ähm. Die begann im Prinzip damit, dass ein anderes Manuskript von mir nicht den Weg in die Verlage gefunden hat und meine damalige Agentin zu mir sagte Schreib doch mal, was ganz anderes. Ähm, und zufällig fiel das zusammen mit dem Beginn der Corona Pandemie 2020 und ich hatte neben dem Homeschooling für meine Kinder ein bisschen Zeit und habe mich eben hingesetzt und hab gesagt okay, jetzt will ich mal durchziehen und mehrere Wochen am Stück schreiben.
00:03:03: Unbekannt Es waren ja sonst neben dem Beruf, dem eigentlichen Brotberuf gar nicht schafft und habe diese Geschichte ja durchgezogen. Mehr oder weniger. In drei Monaten, im Sommer 2020. Das war quasi so ein bisschen der Ursprung für die für die Zuschauer Zuhörende da draußen. Und ich kenne schon ein paar Jahre länger und ich weiß, zu Corona kenne ich die Geschichte mit der mit der Agentin, die das Buch vermitteln wollte und hat sich geklappt ist mal ich dachte das wert dieses Skript, aber dann ist es ja was was komplett neues.
00:03:32: Unbekannt Nein, das war tatsächlich so, dass sie durch Corona, ihr wisst es ja alle. Es ist ja auch die Buchbranche. Die Verlagsbranche hat ja gezittert. Die Buchmesse Leipzig wurde im März abgesagt und die Programme des Frühjahrs wurden teilweise auf den Herbst umgeschichtet. Viele Debütanten, die damals ganz neu rauskamen, hatten riesen Pech. Die hatten keine Chance auf Lesungen und sonstiges.
00:03:55: Unbekannt Also es war eine harte Zeit und es war so, dass die Agentin damals sagte das erste Mal in ihrer Karriere, dass sie kein einziges Manuskript, das sie betreut hat, an den Mann oder an die Frau hat bringen können und das zu den keins zählte. Meins. Aber das war ein anderes Jahr. Dann interessiert mich jetzt im Big Business. Wie bist du denn dann zum DTV Verlag gekommen?
00:04:17: Unbekannt Über dieselbe Agentin? Oder hast du es von hinten durch die Brust ins linke Auge versucht? Ähm, nein. Mit der Agentin habe ich dann nicht weitergearbeitet. Es hat sich nicht. Es ist nicht so, dass wir jetzt nicht mehr wollten, aber es hat sich ein wenig mehr ergeben. Dass die Möglichkeiten mit dem Manuskript, das sie betreut hat, waren ausgetestet und das hier wollte sie dann nicht übernehmen, weil gerade Korona Zeit und schwere Zeiten und noch schwerer für Debütanten als je zuvor.
00:04:46: Unbekannt Und dann habe ich es einfach eine Weile liegengelassen. Und dann habe ich mich immer wieder sukzessive mal mit dem Manuskript beworben. Bei Literaturagenturen erst mal bei ausgewählten und habe ein paar sehr nette Rückmeldungen bekommen. Also nicht nur das übliche Blabla, sondern auch so ein paar Bewertungen des Manuskripts trotz Absage. Aber Bewertung, was ich sehr nett fand, ist ja auch ganz wichtig für einen als Autor, wenn man ab und zu mal so eine Bestätigung bekommt.
00:05:13: Unbekannt Ja, Sie können schreiben, weil man zweifelt ja ständig an sich selbst. Das kennt ihr ja und dass das kam da ab und zu und auch mal so in die Richtung. Ja, wir haben das. Auf einer ganz großen, namhaften Literaturagentur ist es für uns in unserer Teamkonferenz besprochen. Das war ja schon ein kleiner Adelung somit und haben aber festgestellt, dass wir bei den Verlagen, die wir betreuen, da keine Möglichkeit sehen.
00:05:43: Unbekannt Also auch eine Absage. Und dann habe ich es wieder liegen gelassen und dann habe ich mich gefragt so muss ich jetzt mich selbst direkt an die Verlage wenden und hab in dem Ich bin nicht gerade gut vernetzt in der Branche, muss ich sagen, auch wenn ich mal vor 20 Jahren Buchhändler war. Aber es ist lange her und dann habe ich mich mit zwei, drei Leuten ausgetauscht, mit denen ich lose im Kontakt stand.
00:06:08: Unbekannt Im Zusammenhang mit Autoren, Seminaren, die ich in der Vergangenheit mal absolviert hatte. Und da bin ich auf einen Autor gestoßen und er hat gesagt Weißt du was, Das könnte was von dtv sein. Ich kenn den Programmleiter, ich vernetze euch Also, er hat sich. Er hat jetzt nicht mich dem gegenüber grünen Klee gelobt oder so was, sondern er hat einfach gesagt, Ich leite das weiter, was du mir schreibst und schickst.
00:06:34: Unbekannt Und so kam der Kontakt zustande. Und dann hatte ich das Glück und ehrlich das Glück. Glück gehört immer dazu. Muss man ehrlich sagen, dass du den richtigen Menschen dann erwischt. Jemand, der eben in dem Moment, wenn er das liest, sagt Mensch, das triggert mich jetzt, da möchte ich mehr von lesen. Und das hat dann in dem Moment geklappt.
00:06:55: Unbekannt Sehr cool. Wir fassen kurz zusammen die Wölfe und uns. Was passiert da? Fichtelgebirge 16 30 Die calvinistische Familie des jungen Johann versucht sich eine neue Existenz in einem entlegenen Dorf aufzubauen. Unterdessen grübelt der Junge über das Schicksal der Kinder des Ortes Wer oder was hat zwei von ihnen getötet? Und wohin sind alle anderen verschwunden? War es der legendenumwobenen Wilde Jäger, ein Wolfsmann, dem dicht bewaldeten, dem dicht bewaldeten Gebirge sein Unwesen treiben soll?
00:07:34: Unbekannt Parallel trifft der wortkarge Wildhüter Hild ner ein, ein roher Ex Söldner, vom Markgrafen entsandt, um für Ruhe in der Gegend zu sorgen. Als Johann dem wilden Jäger mit eigenen Augen sieht, schweißt das Wildhüter und Knaben zusammen. Gemeinsam begeben sie sich auf die Spur des nebulösen Wesens und blicken in ungeahnte Abgründe. Tim. Habe ich was ausgelassen? Welche wichtige Info brauchen wir noch?
00:08:03: Unbekannt Nein, du hast es wunderbar vorgelesen. Vielen Dank. Es ist immer wieder toll zu hören, wie andere Leute die eigenen Texte vorlesen. Ganz ehrlich, Ich habe mich neulich ausgetauscht, telefonisch, mit dem Schauspieler Peter Weiss, der das Hörbuch eingesprochen hat. Und ich habe einfach Kontakt zu ihm aufgenommen, weil ich fand, er hat das ganz großartig gemacht und er hat dann zurück sich gemeldet und so kam der Kontakt zustande und wir haben uns gegenseitig ein bisschen von unserer kreativen Schaffen erzählt.
00:08:35: Unbekannt Das war total klasse. Und ich muss sagen, ich habe mein eigenes Buch quasi als Hörbuch mit mit großem Spaß angehört. Ich habe es wirklich tatsächlich kein Witz. Vorhin vor einer Stunde oder so was denn dann den Epilog quasi angehört. Also bin jetzt durch mit und habe fast immer wieder gelauscht, wie er bestimmte Sachen ausdrückt, wie er manche Dialoge schneller spricht, wie er Spannung reinbringt durch Sprachwechsel und so was und haben sich gleich vorgenommen, daraus Lehren zu ziehen für kommende Lesungen.
00:09:10: Unbekannt Das ist etwas, das König und der Maxi komplett nachfühlen. Denn wir hatten auch das Glück, dass ein Buch, wo wir gemeinsam veröffentlicht sind, mit Kurzgeschichten vertont wurde und der Sprecher von Maxi der ganze Arbeit geleistet und der Sprecher aber von mir. Das war echt. Da habe ich gedacht ich bin im Paradies, so geil. Also meine Geschichte. Da sind so drei Studenten in einer Studentenkneipe und wie er diesen Ton getroffen hat und wie wir so diese Szene, dieses diese Pappatmosphäre aufgesaugt hat und die Sprüche, die er da gelesen hat, wie er das gemacht hat, das war ein Traum.
00:09:44: Unbekannt Wobei, bei mir ist es so, ich saß auch ein bisschen da und habe geschwitzt, weil ich mir dachte so Oha, die anderen hören das auch alle. Hoffentlich finden sie sie auch so geil, wie ich gerade erst, glaube ich. Also Glückwunsch. Das ist auch total wild zu hören, wie du gesagt hast. Wie jemand. Was? Jemand Fremdes in Anführungszeichen den eigenen Text vorliest.
00:10:05: Unbekannt Gerade wenn es das ganze Buch ist. Man erlebt es auch noch mal anders. Das klingt so doof. Das ist aber mal ein guter Tipp für Autorinnen und Autoren, sich einfach mal hinsetzen und eine Textpassage oder ein Kapitel oder was auch immer, wo man laut vorlesen, weil es noch mal anders wirkt. Und wenn es dann noch mal jemand anderes ist, das ist eigentlich kaum kaum zu übertreffen, wenn man das hört.
00:10:23: Unbekannt Es ist, wie wenn man das Buch zum Ersten Mal hört, obwohl man es ja geschrieben hat. Das ist absolut faszinierend. Also es ist auch, ich habe es eben auch gesagt. Ich finde es faszinierend, dass er immer wieder Stellen hat, wo er die Sätze anders betont, als ich sie beim Schreiben meine Betonung mir gedacht habe. Aber deswegen nicht falsch.
00:10:40: Unbekannt Einfach anders. Faszinierend, dass man das auch anders angehen kann. Immer wieder. Ähm und ja, also es hat mich echt begeistert. Aber was du auch gerade gesagt hast seinen eigenen Text nicht mal laut vorsprechen, das mache ich inzwischen auch, um immer wieder so kapitelweise um zwei Manuskripten rauszufinden. Funktioniert das überhaupt oder klingt es einfach bescheuert? Wenn man es laut ausspricht, klingt es manchmal anders, als wenn man es nur leise liest.
00:11:09: Unbekannt Im Kopf ist es immer cool und dann liest man es denkt sich vielleicht doch nicht. So, vorhin hast du gesagt, drei Monate hat es gedauert, dann hattest du die Wölfe unter uns fertig geschrieben. Wie viel Recherche steckt denn in so einem? Oder in deinem historischen Roman hast du Nürnberg durchgespielt? Eine Umgebung. Also tatsächlich würde ich sagen auch noch mal drei Monate PI mal Daumen.
00:11:33: Unbekannt Wobei das wirklich jetzt nicht angeben, aber die geringsten Aufwand, den ich mit historischer Recherche hatte für ein Manuskript. Es war dieses. Bei allen meinen anderen Manuskripten tauche ich immer viel tiefer ein und und komme vom Hundertsten ins Tausendste und recherchiere jede Kleinigkeit. Wie kann kann es eine Straßenpflaster zu dem Zeitpunkt in dieser Gasse, in dieser Stadt gegeben haben?
00:11:56: Unbekannt Solche Sachen, da kann man sich total von Franzen und das macht auch nicht immer Sinn, weil am Ende kommt ein Halbsatz raus. Aber davon, das muss man sich selber eigentlich. Ich muss mich dann irgendwann bremsen und merkt dann irgendwann, jetzt wird es zu viel, jetzt muss ich schreiben und nicht mehr recherchieren. Und bei dem hier war es ja so, dass das eher eine, ich würde sagen handlungsgetragene Geschichte ist und weniger historisch.
00:12:19: Unbekannt Das Ganze ist schon, ist ja eher ein Ambiente und und auch der 30-jährige Krieg ist ja eher nur so eine Klammer außenrum. Und deswegen habe ich nur grob zu den Ereignissen des 30-jährigen Krieges in Oberfranken und im Fichtelgebirge im Speziellen recherchiert, bis hin zu den Örtlichkeiten und dann bisschen zu so Sachen wie Aberglaube in Oberfranken, Zigeuner in Oberfranken, so diese Richtungen um bis eher um eben Authentizität zu gewinnen.
00:12:53: Unbekannt Das finde ich auch gar nicht so doof, sich historisch so eine Klammer zu setzen, um auch den Rechercheaufwand möglichst gering zu halten. Weil ich könnte mir schon vorstellen, wenn man wirklich so solchen dicken Schinken schreiben will. Und wie du sagst, man fühlt sich leicht, weil das glaube ich total, weil historische Ereignisse einfach total spannend nachzulesen sind, finde ich, So finde ich es einen guten Weg im historisch die sozusagen angehauchte Geschichte zu schreiben, in einer anderen Epoche und trotzdem sich selbst zurückhalten zu können, um den Fokus auf die Geschichte zu legen.
00:13:24: Unbekannt Also ich habe in früheren Manuskripten viel zu viel Politisches mit reingebracht und da hab ich mich natürlich wirklich, also mehr Wolf recherchiert zu den globalen Sachen genauso wie zu den speziellen Sachen, dann eben vor Ort, den Gegebenheiten und den Entwicklungen. Und das war hier ja nicht so nötig. Wie gesagt, weil das ja nur so den Rahmen der ganzen Handlung bietet.
00:13:50: Unbekannt Und das war nicht ganz angenehm, muss ich auch sagen. Ich konnte mich viel mehr auf die Geschichte und auf die Dramaturgie auch konzentrieren. Und vielleicht ist das ja auch der Grund, warum es mit dem Manuskript dann geklappt hat. Aber trotzdem lernen wir auch so ein bissl fränkische Folklore kennen, oder das Thema, was ich schon mal angeschnitten hatte. Gerade eben Aberglaube zum Beispiel.
00:14:08: Unbekannt Und diese Religiosität, Religiosität gehört natürlich dazu, gerade wenn man in dieser Zeit der Konfessionskriege seine Handlung ansetzt. Das muss reichen. Ich weiß noch, bei einem Seminar, wo ich einen Ausschnitt aus meinem Roman präsentiert habe, ist es gleich von dem betroffenen Lektor, der das Seminar mit geleitet hat. Da muss ein Priester auftauchen, sei es, weil interessiere Krieg, in dem ich hätte, muss ein Priester auftauchen.
00:14:36: Unbekannt Hatte ich ja auch. Aber äh, ja, es ist so, es ein bisschen klischeehaft vielleicht, aber auf der anderen Seite gibt es auch gewisse Erwartungshaltung von den Leserinnen und Lesern und sie gar nicht zu erfüllen, ist auch nicht gut. Das heißt, du, du musstest dich dann schon an diese, diese Klischees dieser Zeit halten. Gab es da noch was anderes außer den den obligatorischen Priester?
00:14:58: Unbekannt Ja, es bestimmte Aspekte erst mal natürlich, wie es das bäuerliche Leben in dieser Zeit und dann ähm also eine eine Lektorin auf einem Autorenseminar hat kritisiert, dass das Thema Lesen ähm das ich steige ja ein damit mit meinem Prolog, da ist ja das Thema aus der Bibel lesen bzw lesen lernen wird da ja angerissen und sie hat kritisiert, dass doch da damals gerade die einfachen Leute, ähm, eigentlich nicht lesen konnten, ob das denn überhaupt so historisch zutreffend ist und so was.
00:15:35: Unbekannt Ähm, und da habe ich mir natürlich viel Gedanken zu gemacht. Ich habe dann auch eben zu reformierten Glauben reagiert. Johann, die Hauptfigur, Du hattest es vorhin ja auch gesagt, Martin ist also einer von euch beiden hat es vorgelesen aus einer reformierten Flüchtlingsfamilie und das thematisiere ich im Buch. Ich reise es ganz kurz an, glaube ich, dass in der reformierten Gemeinde gerade Bildung eben ein hohes Gut war.
00:16:06: Unbekannt Insofern war das stimmig. Aber um dieses Stimmige eben zu erreichen, um sicher zu sein, auch gerade als Historiker, der Historiker Mir will auf jeden Fall keine Fehler machen, möchte nicht, dass irgendjemand ihm begegnet. Irgendwie auf einer Lesung Veranstaltung. So was sagt das. Das war ja ganz anders, das kann ja gar nicht stimmen. Also es muss schon was schon stimmig sein, als hätten wir uns abgesprochen.
00:16:29: Unbekannt Ich lese sie mal vor, was wir jetzt nicht so stehen haben. Johann ist die Hauptfigur der Geschichte, ein Junge, der nicht auf den Kopf gefallen ist. Zu Beginn hält er noch an seinem Glauben fest, doch später kommen ihm Zweifel. Würdest du sagen, Johann war für diese Zeit ein typischer Junge in Klammern. Er konnte unter anderem lesen Ah, okay, ich habe das jetzt vor vorgegriffen.
00:16:53: Unbekannt Quasi dieser Frage. Ähm, ich würde sagen, ähm, es ist nicht typisch für diese Zeit. Ja, aber ganz schlicht ausgedrückt wenn 85 oder 90 % der Bevölkerung in der damaligen Zeit nicht lesen konnte, heißt das auch, dass 10 bis 15 % lesen konnte. Ähm. Und in dem Fall macht es Sinn, als Sohn einer Müllersfamilie, die eben Calvinisten sind, für die Bildung ein hohes Gut ist und die, das wird ja auch angedeutet, grundsätzlich bereit waren, in die Bildung und Ausbildung ihres Sohnes zu investieren, solange sie es konnten, solange sie noch in der oberen Pfalz waren.
00:17:33: Unbekannt Und da macht es Sinn und dafür halte ich das authentischer. Erzähl uns doch ein bisschen von ihm. Er hat eine Schwester, kommt zu einem Müllersfamilie. Was machen? Warum müssen die denn fliehen? Was passiert dann bei ihm Genau? Genau, Also in der oberen Pfalz, wie ich es im Text nenne. Also die ober mehr oder weniger die heutige Oberpfalz war damals tatsächlich der reformierte Glauben gängig.
00:17:58: Unbekannt Friedrich von der Pfalz, Pfalz und heutige Oberpfalz gehörten damals zusammen und im Hause Wittelsbacher und nach dem. Wir kennt diesen Spruch ähm, kuriose Regio, eius religio, was glaube ich, mein Latein ist ziemlich schlecht, muss ich gestehen. Also sprich der den Glauben, den der Herrscher hat, der das Land beherrscht. Denn dieser Glaube gilt auch für das ganze Gebiet und dementsprechend.
00:18:28: Unbekannt Und da Friedrich von der Pfalz eben Calvinist war, galt dort eben der Calvinismus. Und als dann im Zuge des Krieges oder der kriegerischen Auseinandersetzungen die katholischen Bayern der Herzog Maximilian einmarschiert ist in der oberen Pfalz. Das ist übrigens mehr oder weniger der Grund, warum wir jetzt die Oberpfalz heutzutage zu Bayern gehört. Seitdem hat er den Katholizismus dort wieder eingeführt.
00:18:55: Unbekannt Sukzessive. Das war, glaube ich, weiß ich gar nicht genau, 1621 ging das los und 1628 dann ist Maximilian vom Kaiser mit der Oberpfalz belehnt worden. Also das heißt, es galt dann offiziell als sein Gebiet. Es war nicht mehr nur noch besetzt und spätestens ab da sind die Calvinisten, ist der calvinistische Glaube mehr oder weniger verboten worden. Das heißt also, der Katholizismus hielt Einzug.
00:19:24: Unbekannt Die Priester sind verscheucht worden, und jeder, der seinem Glauben weiter nachgehen wollte als Protestant sag jetzt mal ganz allgemein der musste letztendlich das Land verlassen, hatte keine andere Wahl. Und das ist eben so Ursprung des Ganzen. Johann und seine Familie, seine, seine Mutter, sein Vater und seine ältere Schwester Anna. Zu viert verlassen sie eben ihre Mühle, die sie als Abmüller in der oberen Pfalz hatten.
00:19:55: Unbekannt Das heißt also Erbmüller. Sie waren. Das hat sich vererbt von Vater zu Sohn. Das war doch schon was. Privilegierter Riss gegenüber einem Pachtmüller und mussten das Land verlassen und sind eben ins protestantische Fürstentum Bayreuth gezogen, um in der Hoffnung dort eine neue Heimat zu finden. Und haben dann diese Mühle an diesem Ort Albrechts heute so ein bisschen abgelegen im Fichtelgebirge ist einfach sich jetzt beim Zuhören krass.
00:20:24: Unbekannt Man, das ist das und das ist eine Handvoll Leute, so ein ganz kleines Gebiet im Vergleich zur ganzen Welt. Aber wie viele Geschichte man da schon rausziehen kann, das kann man ja so unendlich weiter nachgucken, nachrecherchieren. Es ist keine Frage, aber diesen Gedanken wollte ich da lassen. Ich finde es wild, weil das kann mir ja einfach immer so weiterspinnen.
00:20:47: Unbekannt Das ist ja quasi schon so ein bissel Archäologie, Arbeit, die man in uns ins Unendliche treiben kann. Ja, also gebe ich dir völlig recht. Ja, es ist ein kleiner, wirklich winziger Ausschnitt eigentlich der Geschichte und und von deutscher Geschichte und bayerischer Geschichte. Und das zieht sich auf diese Region. Und ich finde, allein dieses diese, also aus heutiger Sicht.
00:21:12: Unbekannt Es ist ja recht absurd, dass die Bevölkerung immer den Glauben wechseln musste, sobald ein neuer Fürst auftrat, der halt einen anderen Glauben angenommen hat und dass man eigentlich keine andere Wahl hatte, als das Land zu verlassen. Oder eben die Konfession zu wechseln. Oder wenn man bleiben wollte, an das es einem ja heutzutage gar nicht mehr Kopf. Wir haben jetzt über Kirchenreligion schon ein bisschen gesprochen.
00:21:37: Unbekannt Ich würde jetzt gern mehr über den wahrscheinlich publikums liebling der Geschichte hören, und zwar von Hiltner. Kannst du uns zu der Figur ein wenig was erzählen? Der Wildhüter, den wir vorhin schon erwähnt habt, ein hünenhafter, muskulöser Typ, so um die 30? Vermutlich weiß man ja damals auch nicht so genau oder wusste man oft nicht so genau. Und er war schon als Söldnerin im Krieg.
00:22:09: Unbekannt Also hat unter anderem in Böhmen gekämpft und ist mit mit Heeren irgendwo durchs Land marschiert, ohne genau zu wissen, wo er ist, ist verletzt worden und hat sich irgendwann dann dort weggesch lichen, kann man sagen. Und niedergelassen in, äh, in der Region erst Coburg und dann Bayreuth und er ist jetzt vom seinem Herrn, dem Rittmeister von Schirnding, dem Markgrafen, empfohlen worden, um eben in diesen Ort Albrecht zurückzugehen, um rauszufinden, was es eigentlich mit diesen Verschwundenen und Ermordeten Kindern auf sich hat.
00:22:48: Unbekannt Weil er eben als Einzelgänger der ist trotzdem der perfekte Jäger ist, der perfekte Jäger, nicht nur auf Tiere, sondern eher auf Menschen. Und da niemand genau weiß, was hinter den Verschwinden oder den Morden an diesen Kindern steckt, ob Mensch oder Tier, ist die Wahl eben auf ihn gefallen. Hilft nur so ein bisschen, finde ich. Ein Mann Armee bevor etwas cool wird mit seinen zwei Hunden und der Armbrust.
00:23:16: Unbekannt Diese quasi die damalige Wumme. Ähm, hattest du da irgendwie auch ein Vorbild? Nachdem du die gebaut hast? Nicht direkt. Irgendwo habe ich neulich gelesen, von einem Rezensenten. Ja, das ist ein Jack Reacher Typ, Aber ich, ich. Obwohl ich Jack Reacher schon auch mal einen Roman von gelesen habe, hatte ich den nicht vor Augen. Also tatsächlich hatte ich ursprünglich eine Figur vor Augen.
00:23:43: Unbekannt Einen. Einen Helden, der halt in diesen eins, dieses in dieses Dorf kommt und die Ermittlungen übernimmt. Und habe dann aus unterschiedlichen Gründen festgestellt, dass es irgendwie nicht so gut funktioniert mit dem, was ich alles vermitteln möchte und habe aus dem einen Helden zwei gemacht, also den jungen Johann und den Wildhüter. Held Na, weil ich dadurch zwei Perspektiven einnehmen konnte und damit die Möglichkeit hatte, durch die Augen meiner jeweiligen Hauptfigur die andere Hauptfigur zu betrachten.
00:24:19: Unbekannt Das war sehr reizvoll und deswegen ist aus dem einen Helden also quasi zwei entsprungen. Und dann wollte ich den. Irgendwann fand ich diesen krassen Gegensatz eben gut. Der Junge auf der einen Seite, also kann man sich eher was kleineres denken. Alter lass ich ja undefiniert. Ich würde sagen es irgendwo zwischen zehn und 14 soll jeder selber entscheiden, weil sich auch jedem unter einer bestimmten Altersklasse was eigenes.
00:24:48: Unbekannt Also jeder stellt sich was anderes vor. Habe ich auch festgestellt. Schon bei einem dieser Seminare. Die einen haben gesagt gerade für zwölf ist er mir aber zu nah naseweis und die anderen gesagt Nee, andersherum. Also hab ich gedacht, ich nenne gar kein Alter und auf der anderen Seite eben dieser Hüne, der eben maximal anders ist als als der Junge.
00:25:09: Unbekannt Allein schon durch seine Größe, seine Gewalttätigkeit, während der Junge ja ein friedfertiger, aufgeweckter Knabe ist. Ich finde es wahnsinnig interessant zu hören, aus einer Autoren Sicht zu sagen okay, ich habe festgestellt, ich möchte aus einer Figur zwei Figuren machen, aus XY und Z, wie du es eben gesagt hast, damit die sich quasi gegenseitig begutachten können. Und es ist total spannend.
00:25:32: Unbekannt Wann hast du das denn festgestellt? Im Skript, dass du aus dieser einen Figur eigentlich zwei Figuren machen wolltest? War das relativ spät und muss das viel ummodeln oder kam dir das relativ früh? Das kam ja schon früher, als ich das Manuskript tatsächlich angefangen hatte, war das dann schon klar. Also ich habe das bei mir ja auch immer eine gewisse Weile, also die erst mal hatte ja die Recherche haben und dann kann man PI mal Daumen sagen, dass ich ein halbes Jahr meine Geschichten schon immer durch den Kopf sich walzen lasse und hin und her schiebe und überall, wo es geht, unter der Dusche, beim Spazieren gehen, an den absurdesten Momenten.
00:26:11: Unbekannt Nachts, wenn man plötzlich mal aufwacht und nicht wieder einschlafen kann, dann eben Aspekte weiter wälzt und überlege Wie machst du das? Wie machst du das? Und das heißt, es war schon entschieden dann aber es hat ja hat eine Weile gedauert. Ich habe tatsächlich. Ihr kennt doch bestimmt den Film Pakt der Wölfe. Sagt ihr euch das? Ja. Diese europäische Spannungsproduktion über den.
00:26:36: Unbekannt Den Wolf von Schäfer. Und dann also diese Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht. Und ich bin ein großer Fan von dem Film, auch wenn ich mir vor Angst in die Hose gemacht habe. Fast im Kino, weil ich eigentlich gar nicht so der Horrorfilm Fan bin. Es ist kein Horror, aber es hat so seine Horror. Es hat Elemente und ich wollte.
00:27:01: Unbekannt Ich hatte ein bisschen Sorge, dass ich zu nah an diesem kleinen Vorbild quasi bleibe, wenn ich eine Heldenfigur habe und wollte davon wegkommen. Das war mit einer von mehreren Gründen, warum ich eben die Hauptfigur aufgeteilt habe. Wenn wir schon bei Horrorelementen sind. In dem Buch gibt es auch gewalttätige Momente und zwischen den Geschwistern und Hildner gibt es auch so ein bisschen so eine Dreiecksbeziehung, weil auch die hält nur sich, so kann man, glaube ich sagen, ein bisschen in die Anna verguckt.
00:27:37: Unbekannt Und da gibt es eine Szene, die greife ich mal vorweg. Du bremst mich, wenn ich zu viel sage. Ähm, da wird Diana fast vergewaltigt und der Held Na, kommt ihr dann zur Rettung? Ähm, was ist das für eine Beziehung zwischen den beiden Kids und im. Ja, es ist eine spezielle Beziehung. Älter ist ja eigentlich gar nicht gewohnt, dass sich je jemand traut, sich ihm zu nähern.
00:28:02: Unbekannt Er ist sehr groß. Er ist baulich. Er ist von seiner ganzen Art her total abweisend, dessen misanthrop und eigentlich traut sich ihm normale, also normalsterbliche Bauern, einfache Menschen sich gar nicht ihm groß zu nähern. Schon gar nicht in diesen Zeiten, wo ja überall Söldner marodieren und man immer befürchten muss, eins ganz schnell auf die Mütze zu bekommen. Ähm, ein bisschen lapidar ausgedrückt und er begegnet jetzt eben diesen beiden Kindern dort.
00:28:32: Unbekannt Die einzigen dieser Altersklasse, weil alle anderen sind ja verschwunden und die haben überhaupt keine Scheu vor ihm. Interessanterweise aus unterschiedlichen Gründen. Ähm und. Aber letztendlich haben sie beide keine Hemmungen, sich mit ihm abzugeben, mit ihm zu reden. Ähm, Johann, einfach weil er ein Menschenfreund ist, würde ich sagen äh, der keine Vorbehalte gegen irgendjemand hat haben. Auch wenn das jetzt ein bisschen idealisiert klingt es eben noch ein Junge und Anna, weil sie eigentlich ja nur weg will aus diesem öden Ort und weil sie in jedem, der irgendwie von weiter weg kommt und wenn es da nur ein Dorf Tagesreise entfernt ist, für sie die große weite Welt ausmacht und irgendwie die latente Chance, aus ihrem öden
00:29:24: Unbekannt Leben als Müllerstochter auszubrechen und deswegen eben aus unterschiedlichen Gründen, nähern sie sich ihm und und gehen mit ihm ganz normal um. Und das findet er total surreal. Erst mal damit kann er auch am Anfang nicht gut umgehen, aber dann irgendwie dann doch. Es beginnt ihm zu gefallen. Ähm. Und so kommt es dann zu dieser Annäherung. Zum einen mit Johann, weil er merkt, der ist gewitzt und er versteht auch, was von Tieren und der Natur.
00:29:54: Unbekannt Das ist ja ganz selten das Ding und der kann mit seinen Hund, die sonst niemanden an sich ran lassen. Und Anna ist ein anderes Verhältnis. Ich glaube, sie geht ihm eigentlich am Anfang auf den Senkel, weil sie das auf jeden Fall ja Plaudertasche ist und und singt und und flötet und er sich immer denkt er Hallo, du bist jetzt hier im Wald und hier gibt es Bestien.
00:30:19: Unbekannt Und jetzt hör doch mal auf zu singen und zu flirten und sie so wahnsinnig unbedarft ist. Und dann diese Aktion, die du gerade benannt hast, dieser Gewaltausbruch gegen sie, wo öldner eingreift, ist gar nicht typisch für ihn, weil er hat so viel im Krieg, solche Gewaltausbrüche schon erlebt, an Männern, an Frauen, an Kindern, dass er völlig abgestumpft ist.
00:30:42: Unbekannt Aber in dem Moment hat er irgendwie das Bedürfnis gehabt, einzuschreiten. Vielleicht, weil sie sich von ihm vorher eben schon so unbedarft genähert hat und Und ab dem Moment fühlt er sich eher so ein bisschen verpflichtet. Ich finde, das ist so eine. Ich würde da ungern von einer Truppe sprechen, aber man spricht leider in bei Büchern oder bei Geschichten nur grob von diesem wortkargen, vielleicht auch misanthropischen Kerl, der dann auf einmal die Kinder um sich herum hat und muss dann mit den umgehen.
00:31:12: Unbekannt Und ich finde, das ist was, das zieht eigentlich immer das ist es ist immer interessant zu lesen, wie dann halt wie die Kinder mit so einem harten Kerl mit seinem weichen Kern umgehen und ja, das finde ich wahnsinnig interessant. Das läuft sie auch nicht ab. Das ist immer interessant zu lesen. Meine Kinder haben mal die Fähigkeit, auf Erwachsene völlig unbedarft zuzugehen.
00:31:34: Unbekannt Aber das kennen wir ja auch aus dem realen Leben. Ich kenne von meinen Kindern in bestimmten Situationen, wo ich dann staune oder gestaunt habe. Inzwischen sind sie dem Alter entwachsen, aber, und das funktioniert ja, wie du sagst, es funktioniert ja immer gut, es ist ist. Ich finde es total realistisch, dass so ein Mensch sich auf einen Mann, der eigentlich Abstand von Menschen nehmen will, sich am ehesten von Kindern dazu bringen lässt, sich zu öffnen.
00:32:05: Unbekannt Aber das ist ja jetzt, wo du sagst, fallen mir auch gleich ein paar Geschichten ein. Auch Filme, wo das so ein bisschen im Mittelpunkt steht. Und du hast recht, es sind immer ganz gut, aber es ist ja bei mir auch nötig. Also man muss ja auch langsam Sympathie für Helden soll man ja entwickeln, das ja am Anfang ziemlich ja, Gewalttäter, das kommt ja durch.
00:32:28: Unbekannt Schon auf seiner Reise nach Albrechts reut, dass er relativ hemmungslos sein kann, wenn er will. Und damit man nicht die ganze Zeit denkt Oh, das ist der Mann, den will ich ja nicht im Dunkeln begegnen, sondern Sympathien zu ihm gewinnt. Habe mir gedacht okay, dann eben über die beiden Kinder drei rein aus einer aus einer, wie soll ich sagen, so Storytelling Sicht.
00:32:49: Unbekannt Das finde ich das auch clever. Ich persönlich magister es, wenn eine Figur eingeführt wird und die wird gleich vielleicht derb eingeführt und du denkst Oh Gott, was ist das denn für einer? Mit dem muss ich jetzt erst mal klarkommen und dann eben das Pendel in die andere Richtung schwingen zu lassen und ihn dann halt mit in deinem Fall mit Kindern zu konfrontieren.
00:33:07: Unbekannt Das ist clever, clever, clever gewählt, clever erzählt. Ja, vielen Dank. Ja, ich muss ganz ehrlich sagen, ich hatte eigentlich am Anfang, als ich das Manuskript begonnen hat, hatte, hatte ich im Kopf, dass Redner noch bedrohlicher wirken sollte. Er sollte es so wirken, dass also das war meine Hoffnung, dass Leser dann denken Oh bla, da kommt jetzt dieser Typ, der, der walzt jetzt so langsam auf Albrecht so zu und wird der für Johann ein Problem.
00:33:38: Unbekannt Und dann dachte ich, das auch so geschrieben zu haben. Und als es meine Frau dann als erste klassische erste Leserin bei mir gelesen hat, hat sie gesagt und ich sie das gefragt habe, hat es am Anfang ein bisschen Sorge. Was könnte dieser Hildner für ein Gefahrenpotenzial für Johann haben und sagt Nö, war von vornherein klar. Das mit den Pfeilen wird was.
00:33:59: Unbekannt Okay, und da bin ich von abgerückt, abgerückt von diesem Gedanken. Ohne zu viel verraten zu wollen die Leute da draußen vorher auf dem Weg begegnen. Die nämlich auch einem Jungen. Und dem ergeht es ganz anders als dem Johann. Ähm, deswegen aushecken was da was? Wir hielten das ja quasi für eine innere und äußere äußere Reise macht. Aber diese andere Junge, die will man nicht sein und mit Sicherheit nicht.
00:34:28: Unbekannt Also das ist ja das absolut Faszinierende am Schreiben, dass sich Geschichten manchmal von dem fortentwickeln, was man eigentlich im Kopf hatte und auch Figuren, wie du es gerade sagst. Und dass man diesen Weg dann aber mit ihnen weitergehen muss, weil die sind jetzt einfach so, die haben sich so entwickelt und jetzt eigentlich wolltest du, dass sie hier nach links gehen, aber das macht keinen Sinn.
00:34:47: Unbekannt Jetzt, wo du es gerade schreiben willst, merkst du, das macht keinen Sinn. Die würden nicht nach links gehen, die würden jetzt nach rechts gehen und Also gehst du mit ihnen nach rechts und lässt die Handlung ja einfach so weiterlaufen, wie deine Figur ist, ihr aufzwingen so bisschen. Also ich finde es immer wieder faszinierend, aber es macht auch unheimlich Spaß.
00:35:03: Unbekannt Und das ist, das ist ja auch das Spannende für einen als Autor selber, dass man nicht immer 100 Prozentig weiß Funktioniert das alles, wie man es will und in welche Richtung geht es, Was auch Spaß macht zu beobachten? Folgen ist wie gut. Der hielt nur seine zwei Hunde unter Kontrolle. Ich glaube, der Hundebesitzer liest das und denkt sich Boah, mein Fiffi, der macht nicht mal Sitz.
00:35:27: Unbekannt War das wie Wie ist es eigentlich mit den Hunden? Es gibt ja so die, die sich sagen, in die das ganze Buch über so eine fast so eine Art Faszination Wolf Hast du selbst Hunde? Bist du großer Wölfe Fan oder muss man sich mit Hunden und Wölfen auseinandersetzen, wenn man einen fränkischen historischen Roman schreibt? Also ich habe keine Hunde, ich hatte auch nie welche.
00:35:50: Unbekannt Meine Schwester hatte mehrere Hunde, insofern konnte ich ein bisschen von diesen Erfahrungen oder von ihr zehren und auch manche Kämpfe vielleicht, die sie mit ihren Hunden ausgefochten hat, die nicht so gehorcht haben, Aber nein, ich habe nicht direkt selber Hundebesitzer Erfahrungen haben, aber ich habe mich überlegt Der Hitler ist ja ein Typ, der der keine Kompromisse macht und das macht er auch mit den Tieren nicht.
00:36:17: Unbekannt Also ich denke er hat seine Tiere im Griff, weil er einfach dafür gesorgt hat, dass hier Zucht und Ordnung herrschte. Also ich glaube ohne jetzt Tierschützer auf ihn aufmerksam machen zu wollen, aber er würde halt zur Not sein Vieh treten, wenn es ihm nicht gehorcht. Und also wahrscheinlich lässt sich nur vermuten, hat er sie eben zu diesem, diesem Verhalten hingeprügelt.
00:36:43: Unbekannt Muss man, muss man so annehmen. Und ja und ja, es ist ein spezielles Verhältnis, das er hat. Also seine beiden Hunde, die ihm ständig folgen, sind so ein bisschen seine seine Kinder sagen auch wenn er sehr grob mit ihnen umgeht ähm, aber es ist. Ja, ja, ich will nicht zu viel verraten. Ich glaube, jetzt würde ich. Wenn ich jetzt weiterrede, dann verrate ich Sachen, die nehmen vielleicht ein bisschen den Leserinnen und Lesern was was vorweg, Das möchte ich nicht.
00:37:17: Unbekannt Ich glaube, ich weiß, was du sagen möchtest. Ich sage es nicht, deswegen sage ich es nicht. Aber wie ist es so somit mit Wölfen und eben Bayern und Franken? Ist der Wolf so ein Tier, das man eigentlich mit dem Ort hier verbindet? Oder wurde es einfach so düster? Das hier? Cool. Wölfe nehme ich er Hätte ich jetzt nicht gesagt, dass das jetzt speziell mit dieser Region verknüpft ist?
00:37:40: Unbekannt Also es gab vor 200 Jahren das letzte Wolf irgendwie in Bayern erschossen worden. PI mal Daumen, also vom selben Polizisten wie den welcher erschossen wurde. Wahrscheinlich weil abgesehen natürlich von denen, die jetzt wieder zugezogen sind. Wir haben ja auch wieder im Fichtelgebirge und in der Fränkischen Schweiz und so Bayerischen Wald denke ich auch ein Zelt Wölfe angesiedelt haben.
00:38:05: Unbekannt Aber das fast würde ich jetzt gar nicht aufmachen das Thema, das ist ja auch sehr kontrovers. Nein, ich denke, Wölfe ist mein spezielles Thema, weil ich als als Kind tatsächlich unter unter einer längeren Phase von Albträumen gelitten habe, wo Wölfe, also Wölfe, die mich verfolgen oder oder auch Werwölfe, so diese ganzen Figuren, da habe ich offensichtlich ein bisschen zu viel, ähm, schlechte Bücher gelesen, oder?
00:38:33: Unbekannt Oder falsche Filme, die vielleicht noch nicht mal in meinem FSK entsprach geguckt oder so was. Keine Ahnung. Kann ich gar nicht genau sagen, wo das herkam. Aber das steckt lange Zeit in mir drin. Und ich. Ich habe also tatsächlich noch als Erwachsener, ist mir immer vertraut, sogar noch manchmal schwer. Aber es ist mir zum Beispiel mit Anfang 20 unglaublich schwer gefallen, American Werwolf zu gucken.
00:39:01: Unbekannt Genauer gesagt Ich habe den nie ganz geguckt, weil ich immer, kaum dass sie im schottischen Hochmoor sind, wieder ausmachen musste. Also irgendwie habe ich da keine Ahnung. Wolfsphobie, weil sie, wie man es nennen möchte. Und das war eine gute Gelegenheit, das ein bisschen zu verarbeiten mit diesem Roman. Ja, das ist nämlich wild, weil es wird ja, die Wildnis wird ja ein Wesen, ein Wolfswesen gesucht, das mir keine kleine Rolle in einem Buch und es taucht ja hier und da mal auf und dann wird mit ihm interagiert, sage ich mal, es gibt ja auch ein paar Szenen Kapitel, ähm von von diesem in Wolf sage ich mal, der da vom Helden auch gejagt wird.
00:39:48: Unbekannt Ja, es gibt ein paar kurze Abrisse, würde ich es nennen aus der Perspektive dieses Lass mich jetzt mal Wesen nennen. Ähm und die, die waren, waren schwer zu schreiben. Ich muss mich versucht da hineinzuversetzen. Äh, die Perspektive wirklich von so einem ja, ich bleib bei dem Wort Wesen einzunehmen. Ich hatte das das interessante Möglichkeit, das mal zu erzählen.
00:40:22: Unbekannt Das Manuskript, als ich das begonnen habe, im Sommer 2020, war meine allererste Feder aus der Perspektive dieses Wesens. Das war im Prinzip mein ursprünglicher Prolog. Den habe ich dann später gestrichen haben. Aus unterschiedlichen Gründen. Ähm, weil es schwer war, damit reinzukommen in den Roman. Unter anderem habe ich festgestellt, aber ja. Also diese diese Perspektive habe ich in kleinen Momenten beibehalten und insofern also man hat die Perspektive von Helden, man hat sie von Johann und man hat sie auch an zwei Stellen von Anna und an Vaterposition quasi an einigen Stellen.
00:41:06: Unbekannt Die Perspektive dieses Wesens. Das ist auch spannend, so was zu schreiben, weil du dich jetzt auf einmal in etwas völlig anderes hineinversetzen muss, als ich meinen Ein Kind reinversetzen geht vielleicht noch irgendwie so, aber wenn du dann auf einmal Wesen hast, du musst völlig anders vorgehen, Du musst völlig anders denken und musst völlig andere Worte verwenden. Und das ist als Autor oder als Autorin.
00:41:31: Unbekannt Das zu schreiben ist wahnsinnig fordernd, aber auch sehr. Das ist ein sehr befriedigend, wenn man es denn dann tatsächlich hinkriegt. Man sagt ja, das kenne ich, das liest sich einfach toll, es liest, es gibt dem Ganzen so ein gewisses Gewürz, was andere Bücher eben nicht haben oder andere Geschichten nicht haben. Ich hoffe, es ist mir gelungen. Das müssen quasi andere, müssen die Leserinnen und Leser bewerten, ob es mir gelungen ist.
00:41:53: Unbekannt Es war ja Arbeit und da steckt natürlich viel mehr Zeit drin als in einem gewöhnlichen Kapitel aus der Perspektive eines Johann zum Beispiel. Junge, also ein Kind waren wir alle. Mal haben. Inwieweit ich mich gut in Anna hineinversetzt habe, müssen auch die Leserinnen vor allen Dingen leicht entscheiden und hielt na, na ja, Kraft Strotzenden und schönen, weil ich nicht dem entspreche ich nicht unbedingt, Ähm, aber gut, die erwachsene Perspektive eines Mannes kann ich einnehmen.
00:42:25: Unbekannt Ja, das war war fordernd, aber hat unheimlich Spaß gemacht. Ja, kann ich völlig bestätigen. Das klang jetzt so im Laufe des Gesprächs selbst hättest du doch durchaus hier und da umbauen müssen. Würdest du sagen ein Buch schreiben heißt, Entscheidungen zu treffen oder Entscheidungen treffen zu können oder zu müssen? Ja, unbedingt. Also dieses kennt ja den Spruch Kill your darling, dieses, dass man manchmal Sachen weglassen muss, die man vorher im Kopf hatte, die man vielleicht auch in diesem halben Jahr im Vorfeld hin und her gewälzt hatte und wo man konkrete Vorstellungen schon hatte, die aber irgendwann im Laufe des Manuskripts nicht mehr passen.
00:43:05: Unbekannt Ich habe auch ein ganzes Kapitel in diesem Manuskript, das in diesem Buch nicht mehr drin ist. Ähm, das hat einfach es hat ein bisschen die Spannung rausgenommen hatte, war ein bisschen die angezogene Bremse, habe ich irgendwann festgestellt. Und nach langem Rumprobieren, wie ich es ändern kann, habe ich es einfach ganz rausgeschmissen und festgestellt es fehlt nichts. Und das ist ja schon hier, hat Billy Wilder mal der berühmte Regisseur, gesagt Schmeiß raus was, was der Handlung nicht abträglich ist.
00:43:35: Unbekannt Wenn die Leute das trotzdem verstehen, den Film, dann kannst du es rausschmeißen. So ungefähr. Ich glaube, er hat es eloquenter ausgedrückt als ich. Aber in diesem Sinne und ja, also es ist wirklich Entscheidungen fällen trifft man muss man muss sich manchmal von Sachen trennen, man muss Sachen wieder mal komplett umschreiben. Und deswegen habe ich mal festgestellt, dass ich so es gab dann irgendwann mal Weile liegen lassen und ruhen lassen muss.
00:44:03: Unbekannt Und weil, wenn man es ganz frisch geschrieben hat, sich davon zu trennen, fällt es saumäßig schwer. Aber wenn du ein halbes Jahr hast vergehen lassen, dann dann tut es keinem so weh. Oder wenn du ein Lektor oder Lektorin hast, die sagst das muss raus, das hilft gar nichts, da muss man durch. Ja, genau, also die haben das Sagen bzw wissen schon warum.
00:44:25: Unbekannt Und das ist in 90 % der Fälle eine, nein, eine gute Sache, dem dann auch zu folgen. Ja, meine Erfahrung. Eins noch zum Skript haben wir hier sehen. Ähm, was ist ein Eselsbegräbnis mit dem Hinweis das Buch ist voll solcher Begriffe. Ein Eselsbegräbnis. Um Gottes willen, habt ihr mich jetzt erwischt? Ich glaube, das spielt darauf an so paar historische Begriffe.
00:44:57: Unbekannt Das baue ich gerne ein, um Authentizität zu schaffen. Ähm. Und ich meine, ist das Begräbnis ist ein Begräbnis von jemanden, der sich selbst umgebracht hat. Also jemand, der begraben werden muss, aber nicht auf geweihten Boden begraben werden darf, weil er eben Gründe geliefert hat, dass er da nicht hingehört müssen. Schlicht ausgedrückt. Das ist ja dem Müller vorher glaube ich passiert, der dem Eselsbegräbnis bekommen.
00:45:24: Unbekannt Richtig. Und ich habe diesen Begriff gelesen Eselsbegräbnis musste ich mir sofort aufschreiben. Und dann ist mir im Laufe der Geschichte aufgefallen, dass wie du gesagt hast, mehrere sich altertümliche Begriffe für Gegebenheiten notiert hast. Wirst du sie spontan noch ein, zwei eröffnen? Gebe ich dir die Zeit zum Grübeln, indem ich sage, dass ich das wahnsinnig clever finde. Solche Worte immer mal wieder reinzu Ja, und Script reinzusetzen wie so wie so ein Salzstreuer, einfach so ein bisschen als Salz in der Suppe, weil das einen weiten Weg geht.
00:45:57: Unbekannt Dass das diese nicht nur interessant, weil man drüber stolpert mal wieder Martin übers Eselsbegräbnis, sondern die gehen auch einen weiten Weg beim beim Worldbuilding. Wenn du einen historischen Roman liest und nicht wie wie es sein Wort, das Wort einfach nicht mehr gängig ist oder dessen Bedeutung dir gar nicht bewusst ist, dann dann zahlt es quasi aufs Worldbuilding ein.
00:46:16: Unbekannt Deswegen kann ich das wahnsinnig clever, dass du es getan hast. Vielen Dank. Ja, mir fällt jetzt spontan was ein, dass ich zum Beispiel die Dörfler als Söldner und Kübler bezeichne. Altmodische Ausdrücke für Menschen, die einfach in einfachen Verhältnissen auf dem Land leben, meistens nur eine eigene Karte haben, wenn überhaupt. Land also entweder gar kein eigenes Land haben oder eben nur einen kleinen Kleingarten oder so was und eher dann ihre Tätigkeit für andere nachgehen.
00:46:48: Unbekannt Das oder zum Beispiel den Ausdruck der Ernte. Es ist glaube ich, würden wahrscheinlich manche in Franken heutzutage noch sagen ist doch ein gängiger Ausdruck. Ich bin ja Städter und meine Eltern sind Zugereiste in Franken aus Norddeutschland. Insofern bin ich gar nicht so mit den fränkischen Begrifflichkeiten aufgewachsen. Und den Begriff Ernst finde ich ganz toll, Deswegen verwende ich ihn auch vielleicht ein bisschen zu oft.
00:47:13: Unbekannt Aber so krass den Hausflur so im weitesten Sinne. Ähm, er jetzt, jetzt wo du es sagst, klingelt was. Aber aus dem Stegreif hätte ich es auch nicht gewusst. Ja, oder? Zum Beispiel habe ich mit mir eine Weile gerungen und auch dann noch mal mit der Lektorin gerungen, ob ich Böhmen Böhmen nennen oder wie ich es jetzt letztendlich im Roman mache, Bohemia, also die lateinische Bezeichnung wählen soll.
00:47:37: Unbekannt Ähm. Und mit dem na mit dem Begriff Egerland, also EG Land, konnte sie gar nichts anfangen. Und da hab ich gesagt, na ja, das ist die altmodische Form von Egerland, also die Egerländer aus der Stadt Egerreuth, heute Tschechien, hab, ähm und da haben wir auch ne Weile hin und her überlegt und sind dann am Ende dabei geblieben, dass zu sagen, wir nehmen den historischen Begriff also auch wenn da manche drüber stolpern und ich glaube, der Peter weiss es Egerland ausgesprochen hat beim Einlesen, was ich ja lustig fand.
00:48:14: Unbekannt Genau. Und ja, weil zum Beispiel in alten Karten zeitgenössischen Karten steht da eben immer auf den Karten die lateinische Variante Bohemia. Und deswegen habe ich das zum Beispiel beibehalten, um so ein bisschen auch aus genau diesem Grund, wie du sagst, Authentizität reinzubringen. So ein bisschen das Gefühl für Historie. Zu verbreiten. Ich finde so was gut. Mir macht so was Spaß damit, diese Entscheidungen zu treffen, diese Begriffe einzubauen aus den Gründen und so das eine sagen und was anderes meinen, was man vielleicht unter einem anderen Begriff kennt.
00:48:49: Unbekannt Herrlich. Damit hast du es eigentlich schon geschafft. Ähm, wir haben über dein Buch gesprochen und ich weiß ja nicht, ob du schon mal eine Folge lesen und lesen lassen gehört hast. Aber gegen Ende kommen dann immer unsere Rausschmeißer Fragen für unsere Gäste Und hier wird es persönlich. Ähm, jetzt kennen wir dich als Schriftsteller wie Kinder im Buch. Aber wir wollen dich als Mensch.
00:49:12: Unbekannt Wir wollen in deinen Kopf. Deswegen seid ihr sicher. Ja. Und unbedingt. Sicher. Genau. Pass auf. Das Wort Sünde kommt dir sehr häufig in deinem Buch vor. Und du trägst die Sünde auch im Namen. Was ist so eine Alltag sünde, auf die du nur schwer verzichten kannst? Oh, das würden meine Kinder sofort beantworten können. Mein großer Sohn behauptet immer, ich verstecke Chipstüten hinter meinem Bruder, gerät bei mir im Keller.
00:49:40: Unbekannt Also ist die Frage damit beantwortet. Sehr gut. Jetzt. Jetzt ist es auf Band. Ja.
00:49:51: Unbekannt Ich. Es. Bruder, Gerät. Bleiben wir kurz beim Essen. Wenn dein Roman Tim ein fränkisches Gericht wäre, was für eins wäre es? Oh je. Das ist eine interessante Frage. Keine Ahnung. Ich würde sagen, vielleicht ein Reh Braten, Wildschwein. Irgendwie so was. Also irgendwas mit Wild und. Und Jagd, Wenn ich so sagen. Ich würde auf jeden Fall sagen, dass es keine drei im Wechsler sind.
00:50:15: Unbekannt Wohl. Dafür ist es zu klein. Das Gericht ist zu klein für romanische Größe. Ist mindestens so fele. Ja, Wildschwein passt vielleicht ganz gut, auch in Kombination mit Hildner oder? Wildschwein. Wir haben vorhin schon ein bisschen über Filme gesprochen, ein paar haben wir angerissen. Was war der schlechteste Film, den du jemals gesehen hast? Und was ist das beste Buch, das du jemals gelesen hast, also den schlechtesten Film, den ich jemals gesehen habe.
00:50:45: Unbekannt Das ist wirklich, das kann ich nicht benennen. Erstens finde ich das unfair dem Regisseur gegenüber oder der Regisseurin und zweitens der Max. Ich war 18 Jahre lang Filmredakteur von Filmmagazin geschrieben und habe so viele Filme geguckt, dass ich froh bin, all die schlechten wieder vergessen zu haben. Ähm, habe mir hoffentlich erfolgreich umgewunden um Antwort darauf. Das beste Buch, das ich je gelesen habe, das schwankt wirklich.
00:51:14: Unbekannt Das hängt ja auch immer davon ab, wann das wann man etwas gelesen hat. Und ich habe bestimmt in den verschiedenen Lebensphasen verschiedene, ganz großartige Bücher gelesen. Aber jetzt zuletzt, äh, lass mich zwei Sachen nennen. Zum einen das ist jetzt klischeehaft, aber Game of Thrones. Ich habe sehr spät erst die Buchreihe gelesen, nachdem ich die Serie längst schon kannte und irgendwann mal wissen wollte, und zwar aus Autorenperspektive.
00:51:41: Unbekannt Was macht denn der George Martin so gut? Ähm, in seiner Erzählung, dass alle so auf ihn fliegen? Kann ich das auch? Und deswegen hab ich gelesen und ich muss sagen, die ersten drei Bände zumindest fand ich ganz großartig. Einfach unheimlich süffig zu lesen. Und das andere ist tatsächlich ganz andere Richtungen. Ich bin seit ein paar Jahren ein großer Fan von Vom Werk von Erich Maria Remarque.
00:52:09: Unbekannt Nachdem Ich mache jetzt Werbung für einen seiner Bücher mal, nachdem ich Der schwarze Obelisk zufällig in der Grabbelkiste einer Buchhandlung entdeckt habe und den ganz großartig fand. Augenzwinkernder Humor in Ende der 20er spielend unheimlich authentisch aus dieser Zeit das Leben wieder gebend, ein bisschen fatalistisch und eben schon dieses aufkommende Radikale, die die Linken und die Rechten, die sich auf den Straßen kloppen.
00:52:42: Unbekannt Ähm, also das hat mich irgendwie völlig, völlig perfekt erwischt, weil ich das auch gerne magister. Wenn wenn Drama sich mit diesem Hauch von augenzwinkernden Humor und Charme kombiniert. Na ja, verfilmt gern. Wobei wieder beim Pendel Sohn Martin mit Charakteren weinen will, muss man mit ihnen lachen können? Ja, ich liebe Teile. Ich liebe Tragikomödien als Film. Also so Filme, wo Roman, wo man in Tränen ausbricht, was Tragisches beginnt und dann dann irgendwann kommt so ein Moment, wo man lachen muss, trotz aller Tragik und andersherum einem, das manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt, wenn man weinen muss.
00:53:28: Unbekannt Aus beiden Gründen. Das finde ich ganz herrlich. Also fühle ich Tragikkomödie haben wir hier in Franken ja jedes Wochenende in Der Club. Was muss passieren, dass der wieder in die erste Liga aufsteigt? Na ja, jetzt haben wir ja mit Miro Klose einen ganz tollen Trainer, der seine Sache jetzt im ersten Jahr richtig gut gemacht hat. Und das kann man nur hoffen, nachdem wir wieder ein riesen Umbruch war im Team, dass das jetzt in der kommenden Saison wieder klappt, ich weiß es nicht.
00:53:55: Unbekannt Es ist natürlich Glaskugel lesen, aber ich hoffe jetzt werde ich nicht rausgekickt. Aber ich bin ja HSV Fan und bin gerade superglücklich, dass der HSV wieder in der ersten Liga spielt. Aber ich drück dem Klub auch ganz ehrlich. Das soll jetzt hier nicht nur so, sondern ich drücke mir immer die Daumen. Wunderbar, das Patriot es können wir so auf jeden Fall akzeptieren.
00:54:21: Unbekannt Die Wölfe und ich, Ich. Ich muss gestehen, ich wusste, dass der Tim HSV Fan ist. Deswegen hätte ich diese Frage so oder so stellen lassen. Ich hätte jetzt.
00:54:31: Unbekannt Die Wieso fand ich es doch ganz okay, aber doch nicht einfach alles. Aber ich wusste, bei Klopp weiß ich nicht. Wenn der HSV stehen würde. Na ja, ähm, Tim, du hast es geschafft. Hast auch die letzten Fragen souverän beantwortet. Die Wölfe unter uns heißt das Buch. So sieht das Cover aus. Gibt es als Taschenbuch gibt es als eBook, erschienen beim dtv Verlag.
00:54:56: Unbekannt Tim Wenn man das Buch finden möchte, wenn man mehr zu dir finden möchte, wo muss man nachgucken? Eins Auf jeder Webseite, jeder Buchhandlung, jedes Buch, Versand und auf meiner Seite gerne, wenn man möchte unter www.minus sünder.de haben oder beim dtv Verlag. Also es ist wirklich in jeder guten Buchhandlung zu kriegen. Hier dies gehört Auschecken. Wir bedanken uns vielmals, dass da das war.
00:55:27: Unbekannt Das war die erste Geschichtsstunde, die mir so richtig Spaß gemacht hast. Das freut mich sehr. Also vielen herzlichen Dank, dass ich eingeladen wurde. Sehr gerne Spaß gemacht. Wir hatten viel Spaß mit dem Buch und wir hoffen, dass auch ihr viel Spaß mit der Folge hattet. Maxim Wann kommt denn die nächste? Die nächste Folge erscheint am 10. September. Bis dahin habt ihr das Buch vielleicht ausgecheckt.
00:55:53: Unbekannt Schreibt es uns in die Kommentare, Wir freuen uns über Feedback und dann hören wir uns wieder, wenn es heißt lesen und lesen lassen. Bis denn. Bis dann. Danke, Tim. Tschüss. Danke euch beiden.
00:56:12: Unbekannt Ich hatte im Zuge meiner, wie soll ich sagen, versuche Kontakte für Lesungen und andere Veranstaltungen zu knüpfen, die Gelegenheit, mit ganz vielen tollen, interessanten Menschen zu sprechen. Die kleine und mittelkleine Buchhandlungen, vor allen Dingen in Oberfranken. Da sie den Schauplatz meines Buches, aber auch in Mittelfranken, wo ich selbst beheimatet bin, Ihre Buchhandlung führen. Teilweise Stadtteil Buchhandlungen oder Buchhandlungen auf dem Land, in Kleinstädten oder kleinen größeren Ortschaften, und da sind total viel hochmotivierte Leute dabei.
00:56:50: Unbekannt Das hat mich wirklich fasziniert. Ich bin ja selber gelernter Buchhändler, aber muss zu meiner Schande gestehen ich war auch eine ganze Weile in dieser Phase, wo ich auch Bücher da bestellt habe, wo man eben alles kriegt über den Versandhandel. Sie wissen schon, wo, ohne Namen nennen zu wollen, und bin davon dann irgendwann abgerückt, Hab gesagt, das kann ich jetzt nicht mehr machen.
00:57:09: Unbekannt Also wir haben Buchpreisbindung, das ist ja das letzte Argument. Also alle anderen Sachen magst du vielleicht hier mal günstiger kriegen, aber Bücher kriegst du überall zum gleichen Preis. Ähm, also bin ich zu einem einer Buchhandlungen Versand Buchhandlungen mit sozialen Hintergrund gegangen. Die findet man übrigens auch auf meiner Webseite. Wenn es einen interessiert. Neben noch zwei, drei anderen Empfehlungen und jetzt aber im Zuge dieser Begegnungen und Austausche per Telefon, Email und auch persönlich habe ich beschlossen, dass ich wieder zukünftig meine Bücher wirklich aus der Buchhandlung beziehen will.
00:57:42: Unbekannt Also auch wenn meine nächste Stadtteilbuchhandlung nicht direkt um die Ecke ist. Ich werde jetzt meine Bücher immer dorthin bestellen und sie dann irgendwann ein paar Tage später per Fahrrad abholen, habe ich beschlossen und das war mein. Mein Appell an einen euch alle, liebe Hörer, Zuhörer, Leserinnen und Leser, ähm, unterstützt die Buchhandlungen, vor allen Dingen die kleinen, aber gerne auch die großen, Aber eben die, die wirklich stationär sind und die uns ja ermöglichen, das, was wir gern machen oder irgendwo reinzulatschen in eine Welt von Büchern und zu stöbern.
00:58:16: Unbekannt Und dann. Also mir geht's zumindest immer so wieder mit mehreren Büchern, auch wenn man eigentlich gar keine kaufen wollte, wieder aussehen.